Zu Wut und Verhalten in Konflikten
Posted by deconstruct on 2022/03/24
veröffentlicht von Kleingruppe Montachstreff –
Wut in persönlichen Beziehungskonflikten
Wie schon bell hooks (The will to change) und andere Autor*innen angemerkt haben, ist das einzige Gefühl, zu dessen Ausdruck Männer in patriarchalen Gesellschaften ermutigt werden, die Wut. Laute Stimme, körperliche Kraft- und Machtdemonstration und ein Angriff auf andere sind damit verbunden. Dieses Gefühl bringt eine Stärkeposition hervor.
Es gibt auch andere Formen, sich durch Mitteilen von Emotionen ein Gefühl von Sicherheit zu geben. So kann auch ein reflektiertes Sprechen über eigene Ängste aus einer Stärkeposition heraus geschehen. Das passiert in etwa als „ich hab mich selbst total verstanden, stehe über meinem eigenen Verhalten und erkläre dir im Nachhinein wie Ich funktioniere“. Daran ist nicht alles schlecht, aber es ist nicht das Gleiche, wie sich in Momenten der Angst oder Überforderung mitzuteilen. Alles herauszuplappern was mir durch den Kopf geht, ist selbstverständlich kein sinnvoller Ansatz. Aber wenn ich Probleme mit Leuten in meinem Umfeld habe, lasse ich oft Monate des Grübelns vergehen bevor ich es anspreche. Dadurch kann ich zwar recht gut erklären was mich bewegt oder stört, habe jedoch oftmals schon eine Distanz zu den Leuten aufgebaut. Für die Anderen war jedoch bis dato unklar warum und hatten keine Möglichkeit sich dazu zu äußern.1 Ich rede lieber von meinen persönlichen Ängsten und Problemen, wenn ich sie schon in Ansätzen zu durchschauen glaube, dann bin ich nämlich weniger angreifbar. Und das ist genau der Punkt mit Wut. Anstatt sich verletzlich und angreifbar zu machen, bedienen sich Cis-Männer gerne und oft der Methode „Angriff ist die beste Verteidigung“. Wenn Cis-Männer Wut Ausdruck verleihen, lohnt es sich zu fragen, inwiefern es wirklich die Emotion der Wut ist, die gerade in ihnen wirkt.
Ein Beispiel aus meiner jüngsten Vergangenheit:
Ich habe seit Jahren immer wieder romantische Gefühle für Jaime2 aus meinem sozialen Umfeld. Phasenweise haben wir weniger miteinander zu tun, dann werden auch meine Gefühle irgendwann weniger. Sobald wir mehr Zeit miteinander verbringen, kommen sie aber schnell wieder hoch. Wir haben uns einige Male geküsst und sind auch mal vereinzelt sexuell aktiver geworden. Es hat sich aber nie wirklich etwas daraus ergeben, vor allem wegen schlechter Kommunikation von uns beiden. So zumindest meine Meinung.
Letztes Jahr im Sommer gab es eine Phase, in der ich mehr Romantik und körperliche Nähe in unserer Beziehung wollte. Sie hatte jedoch ihre Gefühle für mich nicht ganz klar. Allerdings traf ich sie bisweilen in meiner Wohnung an, da eine meiner Mitbewohnerinnen eine enge Bezugsperson für sie war. Beinahe jedes Mal wurde ich daraufhin wütend oder sehr traurig, weil Unsicherheit und Schmerz der von mir empfundenen Ablehnung in mir hochkamen. Für andere hat sie also Zeit, aber für mich nicht. In lag dann immer in meinem Bett, führte innere Wut-Monologe oder fühlte mich einsam und wertlos. Ich erzählte Jaime bei einem Treffen in abgeschwächter Version davon und sie erklärte entschuldigend, warum sie zur Zeit zu viel im Kopf dafür habe, um sich näher mit ihren Gefühlen für mich auseinanderzusetzen.
Dann erfuhr ich von einer Bekannten zufällig, wie Jaime über einen gemeinsamen Freund (Brian) und die Beziehung zu ihm gesprochen hat. Diese Erzählung wich ab von der Wiedergabe der Gespräche, wie ich sie jeweils von Jaime und Brian gehört hatte. Obwohl natürlich nicht ganz klar war, welche Version inwiefern der Realität entsprach, bestätigte es für mich eine Vermutung, dass Jaime Brian bewusst „am Haken lässt“. Noch mehr verstärkte sich dadurch eine Angst von mir, die ich schon immer gespürt hatte: Dass Jamie mich am Haken lässt. Soll heißen: Mich nah genug behält um sich durch mein Interesse gut zu fühlen, aber doch nicht nah genug, um sich tatsächlich auf mich einzulassen und mir ein Gefühl von Sicherheit in der Beziehung (welcher Art auch immer) zu geben. Wir hatten über solche Dynamiken mal grob gesprochen.
Mal abgesehen davon, dass mir das gleiche Verhalten gegenüber anderen Personen vorgeworfen werden könnte und ungeachtet der Tatsache, dass wir beide uns gegenseitig durch fehlende Transparenz und Schutzmechanismen schon verletzt hatten, fühlte ich mich in einer Opferrolle bestätigt. Ob diese Perspektive nun gerechtfertigt war oder nicht (wahrscheinlich eher nicht), ich spürte auf jeden Fall Trauer, Enttäuschung und Frustration, als mir die gemeinsame Bekannte ihr Gespräch mit Jaime wiedergab. Ich fühlte mich belogen (in den Gesprächen mit Jaime über Brian und auch über uns). Und meine Reaktion nach außen gegenüber der Bekannten? Ich schimpfte los (nicht ausfällig, aber dennoch wütend) über solch ein „feiges“ Verhalten, dass „obwohl ich sie darauf angesprochen habe…“ (usw). Relativ schnell wurde ich von meiner Bekannten darauf hingewiesen, dass sie ähnliches Verhalten durchaus bei mir beobachten konnte, dass ich auf angesprochene Konflikte diese verneinte, weil ich noch nicht bereit war über sie zu reden. Das machte mich nur noch wütender und nachdem ich kurz versuchte meine Gegenperspektive darzulegen, war das Gespräch beendet. Ich ging wutentbrannt auf mein Zimmer und schrieb einen tobenden Monolog (den ich danach löschte) über die Bekannte (nicht Jaime), der die Anschrei-Phantasien in mir wieder etwas abflauen ließ. Am nächsten Tag klärten die Bekannte und Ich unsere Missverständnisse auf und Ich entschuldigte mich dafür, mit Wut statt mit Trauer mein Inneres ausgedrückt zu haben. Denn genau das war geschehen. Statt meine eigentliche Gefühle von Verletztheit und Enttäuschung zu kommunizieren und damit emotionale Unterstützung zu ermöglichen, hatte ich mich für einen Angriff auf Jaimes „rückratloses Handeln“ entschieden. Dementsprechend war eine Diskussion über Zuschreibungen solcher Art aufgekommen, weshalb ich mich in meiner Verletzung als nicht gesehen und unnötig attackiert gefühlt hatte und noch wütender geworden war. Dabei war ich es, der in die Attacke gegangen war und gleichzeitig Verständnis gefordert hatte. Anstelle von Trost hatte sich daraus ein (mildes) Wortgefecht ergeben, bei dem ich schnell unter Strom stand. Zudem waren in mir Sachen hochgekommen, die Ich der Bekannten gegenüber bis dato noch nicht angesprochen hatte.
Als ich einige Zeit später mit Jaime selbst darüber sprach, zeigte sie sich enttäuscht von meinem Misstrauen und der Wut. Sie merkte an, dass sie sich durch meine Projektionen3 auf sie, von Erwartungen an eine romantische und sexuelle Ebene, als Projektionsfläche objektifiziert fühle. Dass meine wiederholte Wut sie fühlen lasse, dass sie mir eh nichts recht machen könne. Sie forderte ein, dass ich mich mehr mit mir und meinen Gefühlen auseinandersetzen müsse. Zu meinem Glück konnte ich darauf verweisen, zumindest mal eine psychologische Therapie angefangen zu haben, stimmte ihr dennoch zu, nicht ganz ohne die innerliche Abwehrhaltung, mir anhören zu müssen, was ich zu tun oder zu lassen habe.
Ich will nicht alle Verantwortung bei mir sehen, Jaimes Kommunikationsverhalten war auch nicht immer transparent. Allerdings hatte ich mal wieder wochenlang alleine gegrübelt und ihr dann meine Gefühle von Zuneigung mitgeteilt, mit der Erwartung, dass sie direkt die ihrigen mit einem „Ja“ oder „Nein“ darlegen könne oder zumindest sofort ihre Priorität auf uns legen würde. Das ist zwar ein in Teilen (finde ich) nachvollziehbarer Wunsch, aber auch ein unfairer Anspruch, der Druck aufgebaut hat.
Meine nachträgliche Vermutung zu meinen Wut-Emotionen: Ich war wütend auf Jaime, ob ihres vermeintlich rücksichtslosen Auftauchens in meinem Wohnraum, ohne mir klare Bestätigung oder Ablehnung zu geben, was mich unsicher und abhängig von ihr fühlen ließ. Dass es Brian scheinbar ähnlich ging, verstärkte mein Gefühl der Abhängigkeit, da ich da Verantwortung bei Jaime liegen sah. Mit dieser Abhängigkeit und auch fehlenden Bestätigung, die ich als indirekte Ablehnung empfand, fühlte ich mich schwach und ausgeliefert. Die Wut ließ mich wirkmächtiger und in einer Stärkeposition fühlen, da „Ich ja was gegen Sie habe“. Unserer Beziehung geholfen hat es allerdings überhaupt nicht, im Gegenteil.
Wenn sie sich verstanden fühlen wollen, müssen Cis-Männer lernen sich so auszudrücken, dass sie ihre tatsächlichen Gefühle mitteilen und sie nicht hinter eine Maske aus Wut zu verstecken. Ich kann von keiner Person erwarten, dass sie meine Gedanken liest (Zitat einer Freundin). Um Trost und Nähe zu bitten ist genauso eine Fähigkeit, wie praktische Hilfe zu erfragen, wie es eine andere Bekannte neulich in etwa meinte. Beides will gelernt sein. Ja, dazu werden Männer nicht erzogen, sie wollen entweder nicht viel reden oder zumindest niemanden mit „ihrem Kram belästigen“, was ich zumindest oft denke. Aber es belastet auch die Leute in meinem Umfeld, wenn sie unzureichende oder verwirrende Kommunikation erfahren. Und auch Ich selber wusste nicht wirklich, woher meine Wut auf Jaime kam. Deshalb die Wiederholung einer der simpelsten, aber auch wichtigsten Aufforderung an Cis-Männer: Mehr über Gefühle reden. All die wirklichen Gefühle, nicht nur Wut. Und wenn Ich meine Emotionen überhaupt nicht verstehen kann, dann eben darüber reden, Verletzlichkeit und Unsicherheit zugeben, mit den betreffenden Menschen zusammensetzen und es herausfinden. Aber ich will da nicht aufhören, sondern andere problematische Aspekte von Männlichkeit suchen, an denen Ich arbeiten will und muss.
Wut in gesellschaftlichen Konflikten
Wut als Emotion in Konflikten soll nicht widerspruchslos abgewertet werden in diesem Artikel. Sie kann durchaus berechtigt sein und als Mittel zur Ansprache von Missständen und zur Durchsetzung von eigenen Interessen, auch politischen, dienen. Die Frage ist bloß wann, wo und von wem?
Ich selbst bin ein Weißer, tendenziell heterosexueller Cis-Mann aus akademischem Elternhaushalt, in Deutschland geboren und aufgewachsen. Ich stehe bei so ziemlich allen Privilegien auf der „Haben“-Seite. Dennoch bin ich frustriert über gesellschaftliche Zustände, über ungleiche Verteilung und unterdrückende Strukturen. Und verdammt aber auch, es tut einfach gut mal so richtig abkotzen zu können. Aber warum komme ich immer so schnell mit meiner Wut um die Ecke, wenn ich unterdrückende Strukturen kritisiere? Die ist zwar angebracht, aber will ich vielleicht auch manchmal einfach beweisen, dass ich „gegen“ Rassismus, Sexismus, Antisemitismus, Kapitalismus etc. bin?
Leipzig Anfang Dezember 2020: Querdenker*innen, die zunehmend von faschistischen Personen und Gruppen durchzogen sind, wollen ein weiteres Mal die Innenstadt umrunden und ihre Widerstands- und Revolutionsphantasien abspulen. Videos mit Holocaust-Relativierungen, Instrumentalisierungen von Kindern und das freudige Gewährenlassen der sächsischen Polizei bringt mich schon seit Wochen regelmäßig auf die Palme und ich freue mich schon fast darauf, „es denen heimzuzahlen“.
„Auf die Straße gegen Nazis“ ist aus meiner Perspektive ein praktisch notwendiger Akt, aber das beinhaltet für viele Leute unterschiedliche Dinge. Hier soll im Folgenden nicht die Gewaltfrage bei antifaschistischer Arbeit thematisiert werden. Es geht um die Frage wo Wut als Motivation für politischen Wandel aufhört und anfängt als Rechtfertigung für aggressives Verhalten zu dienen.
Nachdem unsere Bezugsgruppe an mehreren Gruppen von Faschist*innen in der Leipziger Innenstadt größtenteils kommentarlos vorbeigelaufen war, gingen wir zu dritt auf einen großen glatzköpfigen Mann mit Klamotten zu, die auf einen Nazi rückschließen ließen. Nach längerem hin und her Beleidigen kam seine Familie dazu und sie alle gingen weg, während er noch Schimpfwörter wie Fo*** zu uns rief. Wir liefen hinterher und sowohl Ich als auch eine Frau aus der Bezugsgruppe schimpften nun deutlich lauter mit ihm hin und her. Als seine Partnerin dazwischen ging um uns wegzuschicken, da ihre Kinder dabei waren, schrie ich sie an, warum sie denn dann auf so eine scheiß Veranstaltung gingen. Ich war zwar wütend, weil mir gegenüber auf einmal die Kinder als Grund für eine seichte Behandlung von Faschist*innen genutzt wurden, aber es kam auch ein Schuldgefühl hoch. Statt Rückzug schrie ich die Eltern an, woraufhin der Vater so richtig wütend wurde und auf uns losging. Eine andere Frau aus der Bezugsgruppe stellte sich zwischen uns, als andere Gegendemonstranten einschritten und ein kurzes Rumgeschubse und Getrete zwischen dem Vater und den Gegendemonstranten losging, während die Kinder weinten. Die Mutter nahm zwar auch daran teil, aber eher um den Vater aus der Situation herauszuholen, was ihr gelang und schließlich die Familie von Dannen zog.
Den beiden ins Gesicht zu schreien hatte sich in dem Moment für mich so richtig nach Kante zeigen angefühlt, obwohl die Familie eher mit Shopping beschäftigt war und nicht (mehr?) an der Querdenker*innen Veranstaltung teilzunehmen schien. Dass die Kinder daneben standen hatte ich erst zu spät als problematisch erkannt. Ob ich dem (von mir so gelesenen) Nazi Unrecht getan habe weiß ich bis heute nicht so genau. Klare Kante zeigen ist manchmal wichtig, aber wie es eine Frau aus meiner Bezugsgruppe treffend sagte: „Wenn er vorher kein organisierter Fascho gewesen ist, hat er jetzt auf jeden Fall nicht weniger Hass auf Linke bekommen.“ Die Kinder hatten es auf jeden Fall nicht verdient, das Geschrei und anschließende Handgemenge ansehen zu müssen, das zwischen ihren Eltern und den Gegendemonstranten entstand.
Während vor allem zwei Frauen versucht hatten den Konflikt zu deeskalieren, hatten mehrere Männer geschrien und zu Schlägen und Tritten gegriffen. Anstatt mein Fehlverhalten direkt zu unterbinden, war ich lieber in den verbalen Angriff übergegangen. Ein bisschen Angst hatte ich vor dem muskulösen Mann ehrlicherweise auch gehabt, statt Deeskalation aber lieber die Zähne gefletscht, ich wollte ja Stärke signalisieren. Die Leidtragenden dieses irre geleiteten, fragwürdigen „anti-faschistischen Aktes“ sind wohl die Kinder gewesen. Was meine Angst vor erstarkenden rechtsradikalen Strukturen angeht, sind diese durch mein aggressives Verhalten nicht gelindert worden.
Egal wie berechtigt die Kritik ist, wenn Cis-Männer (vor allem Weiße, heterosexuelle) zur Wut greifen, sollten sie sich zweimal fragen, ob sie angebracht ist. Ob es nicht eher ein „ich bin doch auf der und der Seite“ Beweis sein soll oder aggressives Verhalten, das eine Ersatzhandlung für Trauer oder Enttäuschung ist. Ob es zum Überdecken von Angst dient oder schlichtweg Platzhirschgehabe ist. Sollen tatsächliche Missstände in gesellschaftlichen oder persönlichen Beziehungen gezeigt und durchbrochen werden oder bloß Stärke demonstriert beziehungsweise glaubhaft gemacht werden? Wird der Ausdruck anderer Gefühle damit vermieden?
Fazit:
Ungefähr 9 Monate nach dem Ich zum Ersten Mal an diesem Text saß, 1 Jahr nach der Demo und noch etwas länger seit dem Konflikt mit Jaime, möchte Letztgenannte keinen Kontakt mehr zu mir haben. Ab und zu hab ich in dem vergangenem Jahr geträumt, meine Eltern wegen Nichtigkeiten anzuschreien, um ihnen meine Gefühle von Ungerechtigkeit in den letzten 20+ Jahre mitzuteilen. Tatsächlich angesprochen habe ich bisher nur sehr wenig. In einem Konflikt mit einer Frau bekomme ich gespiegelt, wie sehr die ganze emotionale und Kommunikations-Arbeit in unserem Konflikt immer noch von ihr getragen wird. Bei diesen Vorwürfen kommt mir sowohl ein Gefühl von Wut als auch Hilflosigkeit hoch, obwohl ich ihr größtenteils zustimme. Gleichzeitig versuche Ich mich lange zu erklären, während Ich mich vor einem persönlichen Gespräch mit ihr innerlich sträube. Stattdessen habe ich ihr gegenüber meine Schwierigkeiten in einer äußerst verletzenden Art und Weise mitgeteilt, da mir kein besserer Weg eingefallen war, trotz langen Wartens und Grübelns.
Meine Appelle an Cis-Männer kann ich selber kaum erfüllen wie es scheint. Aber dieser „Statusbericht“ zeigt mir mal wieder, dass es nötig ist an mir zu arbeiten. Dass ich lerne schneller Konflikte anzusprechen und Gespräche auch dann zu suchen, wenn Ich eigentlich keine Lust habe, aber glaube, dass sie notwendig sind. Dass Ich bei Vorwürfen gegenüber mir meine Gefühle von Wut hinterfrage und dass ich es schaffe auch andere Gefühle zu zeigen. Da wo ich es bereits schaffe, hat es oft zu einem näheren Verhältnis geführt und gleichzeitig glaube ich, dass die Gegenüber ein echteres Bild von mir haben und weniger eine Performanz sehen. Deshalb will ich mehr über meine Ängste, Verletzungen und Wünsche sprechen, vor allem mit Cis-Männern. Ich will auch dass aussprechen, was mir peinlich ist. Zum Beispiel, dass Ich mich manchmal einsam fühle und auch, dass Ich mir eine tiefgründige romantische Beziehung zu einer Frau wünsche. Die Tatsache, dass mir das peinlich ist (weil Ich mich damit als abhängig von Nähe und Zuwendung einer Frau sehe) ist wohl eher Stoff für einen anderen Text.